Rassenmerkmale Das Guteschaf ist sehr genügsam, robust und wetterhart. Es stellt nur geringe Ansprüche an Fütterung und Haltung. Es besitzt eine stabile Gesundheit, auch auf Feuchtgründen. Die Brunft ist saisonal zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember, die Lämmer werden im März und April geboren. Es ist frühreif (8-12 Monate), lammt leicht ab und weist sehr gute Muttereigenschaften auf. Körperform Das Guteschaf ist dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der Bock als auch die Aue zwei gut entwickelte, schwach gedrehte Höner besitzen, die mit starken Rillen und deutlichen Jahresringen versehen sind. Die Hörner der Böcke sind groß und kräftig, die der Auen schmaler und zierlicher. Knochenbau und Körperform sind zierlich, die Rückenlinie ist gerade und das Kreuz mäßig abfallend. Die Beine sind schmal und verhältnismäßig eng angesetzt, wobei die Vorderbeine nach außen gerichtete Klauen besitzen, und die Hinterbeine gut gestellt sind. Das Tier ist kurzschwanzig, die Schwanzlänge unterseits gemessen, soll normal 13 - 15 cm betragen. Masse Widerristhöhe: Bock 64 - 84 cm Aue 65 - 71 cm Hornlänge: Bock 39 - 90 cm Aue 21 - 43cm Basisumfang des Horns: Bock 20 - 29 cm Aue 12 - 14 cm Ohrenlänge: Bock 8 - 10cm Aue 9 - 12cm Gewichte Das normale Lammgewicht schwankt bei der Geburt bei Zicklämmern zwischen 1,5 und 3 kg und bei Bocklämmern zwischen 1,5 und 3,5 kg, mit Schwankungsbreiten von 1,0 - 4,2 kg. Voll ausgewachsene Zicken wiegen 45 - 60 kg und voll ausgewachsene Böcke 70 - 100 kg. Der Kopf Der Kopf beider Geschlechter ist lang und schmal, manchmal mit schwach keilförmigem oder mit gleichmäßigem, breitem Nasenrücken. Die Augenbogen heben sich deutlich ab. Wolle darf weder in der Stirn noch vor einer Linie senkrecht unterhalb des hinteren Teils des Auges vorkommen. Die Kopffärbung schwankt von weiß bis schwarz. Weiße Zeichen in verschiedenen Varianten, z.B. als Blässe oder Stern, können vorkommen. Die Vererbung dieser Besonderheiten sind sehr groß. Die Augen sind normalerweise hell umrandet. Das Fell Das Fell des Guteschafes besteht aus Unterwolle, Deckwolle und Markhaaren. Die Wolle ist glatt oder gewellt und das Fell immer sehr dicht. Die Wolle des Lamms ist weich und sanft. Ältere Tiere bekommen gröbere Wolle, angereichert mit Markhaaren, die der Durchlüftung des Felles dienen. Zudem halten sie die Wärme. Kopf, Ohren, Beine und die untere Hälfte des Schwanzes sind immer mit kurzen, glatten, borstigen Haaren bedeckt, oft rehfarbig (rotgelb) auf hellem oder dunklem Grund. Verschiedenfarbiges Mähnenhaar kommt sowohl bei Böcken als auch bei Zicken vor. Die Böcke haben oft einen kräftigen Kragen aus Mähnenwolle, wobei die Brust häufig durch einen starken Bart verdeckt wird. Bei den Zicken ist die Mähnenwolle weniger entwickelt, und die Halsmähne fehlt meistens ganz. Die Farbe der Wolle schwankt über die ganze Grauskala und hat manchmal einen braunen Einschlag. Sehr dunkelgraue oder schwarzgraue Varianten kommen vor, wogegen ganz schwarze oder reinweiße Spielarten selten sind. Bei den Jahreslämmern sind die äußersten Spitzen der Wolle meist "sonnengebräunt" braun. Scheckige und gefleckte Tiere kommen vor. Der Fellwechsel ist von der Jahreszeit abhängig und erfolgt meist um Mittsommer. Dabei löst sich das alte Fell, welches vom neuen Fell "unterwachsen" wird. Das neue Fell hebt das alte vom Körper ab, wobei die eingewachsenen neuen Spitzen die alte Wolle eine Zeit lang festhalten. Bei den meisten Tieren kann man zu dieser Zeit die Wolle abziehen ohne sie scheren zu müssen. Quellennachweis: Handbuch der Guteschafbesitzer 1996