Geschichte Das Guteschaf ist eine einzigartige, schwedische Landrasse mit den Besonderheiten der nordeuropäischen Kurzschwanzschafe. Die Ahnen der Rasse sind uralt, und das Aussehen stimmt mit den archäologischen Funden aus der Wikingerzeit (Eisenzeit) überein. Die Form des Gehörns und die Farbe erinnern an die Verwandtschaft mit den wilden Stammarten Urial (Steppenschaf) und Mufflon, sowie dem primitiven englischen Soayschaf. Im 18. Jahrhundert begann man in Schweden Merinoschafe und andere englische Rassen zur Verbesserung der Wollqualität einzukreuzen, was auch gelang, aber auch zum Verlust anderer wichtiger Merkmale führte, so das die ursprüngliche Rasse bis auf wenige Tiere zusammen schrumpfte. Bis auf eine Herde und wenige Einzeltiere gab es um 1940 kaum noch gehörnte Gotlandschafe. Die Arbeit zur Erhaltung der Rasse begann auf privater Initiative, schaffte aber durch die Gründung des Vereins ''Föreningen Gutefaret'' im Jahre 1977 einen großen Durchbruch. Der Verein übernahm die Verantwortung für den Schutz und den Fortbestand dieser Rasse. Die ursprünglichen Landrasseschafe, gehörnte wie auch ungehörnte sind auf Gotland am längsten erhalten geblieben und wurden dort als utegangsfar (Freilandschafe) bezeichnet. Ein Name der später hauptsächlich für die Pelzschafe, die seit den 20-iger Jahren durch intensive Zuchtarbeit entstanden waren, genutzt wurde. Um die Pelzschafe von den gehörnten Schafen zu unterscheiden, wurde für letztere der Name ''behornade gotländska utegangsfar'' kreiert. Im Jahre 1974 wurde der Name gutefar eingeführt, wobei gute “der auf Gotland Beheimatete” bedeutet. In Deutschland ist jedoch die Bezeichung Gotlandschaf weiterhin gültig und wurde auch so von fast allen Schafzuchtverbänden Deutschlands, bis auf wenige Ausnahmen, beibehalten. Auf Anregung von Professor Dathe, damals Direktor des Tierparkes Berlin-Friedrichsfelde, wurden am 19.4.1958 ein Bock und 3 Mutterschafe aus dem Stockholmer Zoo in den Berliner Tierpark und am 15.11.1974  2/2 gehörnte Tiere aus dem Tiergarten Koharde (Schweden) in die damalige DDR importiert. Die Nachzuchten entwickelten sich  prächtig und wurden an den Schweriner Zoo und für die Landschaftspflege auf die Ostseeinsel Börne/Werder vor Rügen gebracht. Somit gelten diese Tiere als Grundlage des Gotlandschafbestandes in Deutschland. Die Bestände vermehrten sich unter diesen Bedingungen sehr gut und wurden zum Ausgangspunkt vieler Herden in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus. Heute gibt es schätzungsweise mehr als 1000 gehörnte Gotlandschafe in den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig- Holstein. Autor: Dr. Bringfried Schulz, Erlebnis- und Haustierpark Tüzen, Quellennachweis: Handbuch der Guteschafbesitzer 1996 Herkunft und Rettung der Rasse Das gehörnte Gotlandschaf gehört zur Gruppe der nordeuropäischen Kurzschwanzschafe, zu der auch das Islandschaf, das Shetlandschaf, die norwegischen Spelsau, Dalasau und Steigar, das hornlose schwedische Pelzschaf (heute Gotlandschaf genannt) sowie die osteuropäischen Romanov-Schafe gezählt werden (Carlsson 1999). Engere Beziehungen der Gute-Schafe bestehen offenbar zu den Heidschnucken. Wie in anderen europäischen Ländern bemühte man sich auch in Schweden seit Jahrhunderten um die Verbesserung der Wollqualität, vor allem durch Einkreuzung von Merino und englischen Rassen. An den Beständen abgelegener Gebiete, oft mit extremen Haltungsbedingungen, ging diese Zuchtarbeit lange Zeit vorbei. Doch vor etwa 80 Jahren waren nur noch kleinste Reste der alten Population erhalten. Die Rettung ist ziemlich gut dokumentiert (Hallander 1989). 1918 ließ sich der deutschstämmige Edward Graelert im Norden Gotlands nieder. Er hatte eine Vorliebe für gehörnte Schafe und kaufte sich auf der Insel etwa zwei Dutzend zusammen, dazu einige Böcke. Seine Herde hielt sich bis zum Ende der 1950er Jahre und wurde bis in die 1940er durch gelegentlichen Zukauf einzelner Tiere aufgefrischt. Bis 1937 war dies der einzige verbliebene Bestand vollständig gehörnter Schafe. Durch Graelerts Freund Arvid Ohlsson wurde man im Schwedischen Naturschutzbund und in der kulturhistorischen Anstalt Skansen (Stockholm) auf das Verschwinden der gehörnten Gotlandschafe aufmerksam. Einige Tiere wurden 1938 nach Stockholm verkauft und Nachfahren dieser Tiere 1940 zur Bewahrung der Rasse nach Göteborg gegeben (Hallander 1989). Diese Bemühungen und die interessanten Schafe veranlassten den Zoologen Sven Ekman, in einem Aufsatz die Bewahrung alter Haustierrassen zu fordern, zugleich die erste Veröffentlichung über das gehörnte Gotlandschaf (Ekman 1938). Der Artikel erregte einiges Aufsehen und wurde in der Zeitschrift des Schafzuchtverbandes sogleich heftig attackiert (Insulander 1938). Dadurch wurde Konrad Hellsing, Bankdirektor in Visby, zum Hobbyschafzüchter. Er kaufte seinen Bestand von Graelert und weiteren gotländischen Schafhaltern, die noch einzelne gehörnte Tiere hatten, zusammen. Neben den Beständen von Graelert und Hellsing sind bis 1952 noch vier weitere gehörnte Muttertiere gefunden worden, danach keine mehr. Auf diesen Pool gehen alle heutigen gehörnten Gotlandschafe zurück. Quellennachweis: guteschafe-ig.de